Die Geschichte des Berberpferdes
Eine der ältesten Rassen der Welt
Bis in die heutige Zeit ging man davon aus, dass das Pferd in der Urgeschichte der Sahara nicht existierte und erst 2000 Jahre v. Chr. dort eingeführt wurde. Neue Forschungen in Algerien beweisen jedoch, dass sich bereits in Steinablagerungen 4000 v. Chr. Knochenreste von Pferden befinden. Auf alle Fälle hat das Pferd den Menschen in Nordafrika während seiner ganzen Geschichte begleitet. Frühe Darstellungen von Pferden auf Höhlenmalereien wurden in Algerien gefunden.
Foto Christiane Slawik
Eine Rasse mit außergewöhnlichen Qualitäten
In der Epoche der Römischen Reiches verstärkten die Kaiser ihre Kavallerie mit den berühmten Kriegern aus dem Königreich Karthago und ihren Pferden, um Gallien und dann Europa zu erobern. Schon damals war der Berber für seine Robustheit, Ausdauer, Genügsamkeit und seine sportlichen Qualitäten berühmt. Aber es waren vor Allem seine Wesensstärke, seine außergewöhnliche Anpassungsfähigkeit und seine schnelle Auffassungsgabe, die ihn schon in dieser Epoche unter anderen Rassen hervorstechen ließen.
Foto Christiane Slawik
STRABON ( 58 v. Chr. – 25 n. Chr.) berichtet in seinen Schriften von den Numidischen Reitern in Nordafrika, die ihre Pferde „ohne Bremse“ ritten, d.h. ohne Geschirr, ohne Zügel und Gebiss, was beachtenswert ist. Lediglich ein um den Hals gebundener Strick wurde zum Lenken und Verlangsamen mancher Pferde benutzt. Die Araber, die vom Orient kamen und den Islam im 7. Jahrhundert nach Nordafrika brachten, ließen auf ihrem Feldzug durch Libyen, Tunesien, Algerien und Marokko zur Eroberung von Spanien einige Araberpferde zurück und tauschten sie gegen Berberpferde aus.
Die Könige von Frankreich, die berühmten Rittmeister Antoine de Pluvinel und Robichon de la Guérinière rühmten im folgenden Jahrhundert die Vorzüge des Berberpferdes, welches für sie das beste aller Dressurpferde war. Auch Napoleons Armeen benutzten das Berberpferd. Das französische Regiment der Spahis wurde ausschließlich mit Berberpferden ausgerüstet. Im 2. Weltkrieg gelang es einem deutschen Regiment mit Berberpferden, die Rommel in Tunesien requiriert hatte, unter schwierigsten Bedingungen sogar bis nach Moskau vorzustoßen. Kein anderes Pferd hielt unter diesen Bedingungen den Vergleich mit dem Berber stand.
Die zeitgenössische Geschichte in Frankreich
Die Könige von Frankreich, die berühmten Rittmeister
Antoine de Pluvinel und Robichon de la Guérinière rühmten
im folgenden Jahrhundert die Vorzüge des Berberpferdes, welches für
sie das beste aller Dressurpferde war. Auch Napoleons Armeen benutzten
das Berberpferd. Das französische Regiment der Spahis wurde ausschließlich
mit Berberpferden ausgerüstet. Im 2. Weltkrieg gelang es einem deutschen
Regiment mit Berberpferden, die Rommel in Tunesien requiriert hatte, unter
schwierigsten Bedingungen sogar bis nach Moskau vorzustoßen. Kein
anderes Pferd hielt unter diesen Bedingungen den Vergleich mit dem Berber
stand.
Nach der Auflösung der Spahi-Regimenter in Frankreich
fanden sich deren Pferde in allen reiterlichen Bereichen wieder. Alle älteren
Reiter, die heute 45- bis 70-Jährigen, haben auf diesen Pferden begonnen,
die als Schulpferde aber auch als Sportpferde mit sehr guten Ergebnissen
eingesetzt wurden.
Nach der Unabhängigkeit Algeriens 1962 wurde das
Berber-Stutbuch in Frankreich schlicht und einfach geschlossen. Offiziell
existierte die Rasse nicht mehr und die besten Stuten, die im Sport erfolgreich
waren oder große Dressurveranlagung hatten, wurden im Stutbuch des
französischen Warmblutpferdes „Selle Français“ als „anfangshalber“
integriert oder als „Vererber des französischen Warmblutpferdes“ eingetragen.
Der Berber geriet nach und nach in Vergessenheit – außer bei den
Händlern, die viele Pferde über die Häfen von Marseille
und Sète importierten. Sie belieferten oft die Pferdemetzgereien
oder verkauften sie als ausländische Pferde. Sie leisteten in der
Anonymität eine undankbare Arbeit.
Eine Handvoll Nostalgiker der großen Epoche der
Berberpferde, die fanatisch verliebt in diese Rasse waren, gruppierte sich
um den Tierarzt und ehemaligen Spahi, Jean Devaux, und arbeitete daran,
unter ihrer eigenen Führung ein Abstammungsregister des Berbers in
Frankreich aufzubauen. Sie trugen zur Gründung des Weltberberverbandes
„OMCB“ bei und erreichten 1989 die Gründung eines Berber-Stutbuches
in Frankreich durch das Französische Staatsgestüt. Zuvor hatten
sie den Verband des Berberpferdes gegründet, der sehr rasch der Französische
Verband des Berberpferdes AFCB wurde. Dieser führt in Zusammenarbeit
mit dem Französischen Staatsgestüt das Zuchtbuch, veranstaltet
Zuchtschauen und Hengstkörungen. Der Verband arbeitet für die
Förderung der Berberrasse in Frankreich und führt die Liebhaber
und Nutzer dieser Rasse mit den Züchtern zusammen.